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  • Martin Grob

Zwischen Wissenschaft und Praxis: Die Landwirtschaft im Kampf gegen den Klimawandel

Am Freitag, dem 30. August, nahm die Junge Landwirtschaft Österreich (JLW) an einer Exkursion des Jungen Verbandes der Agrarjournalisten und -publizisten Österreichs (VAÖ) teil. Die Veranstaltung führte die Gruppe zur GeoSphere Austria in Wien, wo sie Einblicke in die Wetterprognose und Klimafolgenforschung erhielt. Im Fokus standen die Auswirkungen des Klimawandels auf die Landwirtschaft, die alarmierenden Schadenszahlen des Jahres 2024 und der notwendige Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis.

Bei der GeoSphere Austria erfuhr die Gruppe, wie eine möglichst präzise Wettervorhersage entsteht. In Österreich gibt es rund 280 Wetterstationen, die kontinuierlich Daten sammeln, um genaue Vorhersagen zu ermöglichen. Diese Stationen spielen eine entscheidende Rolle, um beispielsweise Hagelereignisse frühzeitig zu erkennen und Landwirtinnen und Landwirten die Möglichkeit zu geben, präventive Maßnahmen zu ergreifen.


Klimafolgenforschung: Herausforderungen für die Landwirtschaft

Außerdem gab Dr. Marc Olefs, Leiter der Klimafolgenforschung, der Gruppe Einblicke in die aktuellen Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt. „Wetter ist, was ich heute anziehe und Klima ist, was ich im Kleiderschrank habe“, erklärte Olefs und verdeutlichte damit den Unterschied zwischen kurzfristigen Wetterereignissen und langfristigen Klimaveränderungen. Besonders besorgniserregend seien die zunehmenden Extremwetterereignisse und die damit verbundenen Risiken für die Land- und Forstwirtschaft.


Die Zahlen aus dem Jahr 2024 sind alarmierend: Frost, Hagel, Sturm, Überschwemmungen und Dürre haben bereits Schäden in Höhe von 250 Millionen Euro in der österreichischen Landwirtschaft verursacht. Allein 150 Millionen Euro davon entfallen auf die Dürreschäden, die insbesondere den Osten des Landes schwer getroffen haben. Diese Schäden verdeutlichen, wie stark die Landwirtschaft von den Folgen des Klimawandels betroffen ist und wie wichtig es ist, frühzeitig Strategien zur Anpassung und Risikominimierung zu entwickeln.


An dieser Stelle betonte Martin Grob, Geschäftsführer der JLW: „Unsere Bäuerinnen und Bauern gehören zu den Hauptbetroffenen des Klimawandels. Deshalb ist es für die Junge Landwirtschaft Österreich von großer Bedeutung, Strategien zu entwickeln, wie man dem Klimawandel entgegenwirken kann. Es ist wichtig, zuzuhören, die Aussagen der Wissenschaft ernst zu nehmen und entsprechend zu handeln.“

Schadenserhebung mit der Österreichischen Hagelversicherung

Nach dem Besuch in Wien führte die Exkursion nach Gramatneusiedl, wo Michael Gindl, Landesdirektor der Österreichischen Hagelversicherung in Niederösterreich, die Gruppe bei der Schadenserhebung begleitete. An diesem Tag stand der Hagelschaden an Zuckerrüben im Fokus. Durch den Hagel kam es zu erheblichen Blattflächenverlusten, was die betroffenen Landwirtinnen und Landwirte vor große Herausforderungen stellt. Die diesjährige Schadensbilanz zeigt, wie gravierend die Klimaveränderungen für die Landwirtschaft bereits heute sind.



Fazit: Wissenschaft und Praxis im Dialog

Die Exkursion des Jungen VAÖ verdeutlichte, wie wichtig der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis ist. Der Tag zeigte einmal mehr, dass die Landwirtschaft vor großen Aufgaben steht, die nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis gemeistert werden können.

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